Herausforderungen für Kliniken

Auch konfessionelle Kliniken stehen vor großen Herausforderungen. Sie müssen zum einen ihren christlichen Werten genügen, aber auch den Anforderungen eines modernen Klinikbetriebes. Nicht zu reden von den Vorschriften und der Bürokratie, die mit dem Betrieb eines Krankenhauses und einer Rehabilitationseinrichtung verbunden sind.

Früher waren es die barmherzigen Schwestern und Brüder, Ordensleute, die im Rahmen ihrer Verpflichtungen im Orden auch die Krankenpflege im Verantwortungsbereich hatten. Sie finanzierten sich aus den Mitteln der Kirche und aus Spenden von vermögenden Geschäftsleuten, bisweilen auch der Adligen. Die meisten aber waren kaum ausgebildet in dem was sie taten, und auch wenn sie aus reinem Herzen handelten, war es doch nicht immer die beste Versorgung der Patienten.

Auch Kirchen müssen professionell sein

Heute hat sich das geändert. Ordensleute sieht man nur noch selten in einem Krankenhaus, und bei evangelischen Krankenhäusern sind sie schon gar nicht vorhanden. Ehrenamtliche Kräfte sind die Ausnahme und werden meistens nur für die seelsorgerische Tätigkeit eingesetzt. Ein von einer kirchlichen Einrichtung geführtes Krankenhaus muss heute auch professionell arbeiten. Das Geld kommt von den Krankenversicherungen, nicht aus dem Klingelbeutel, Einrichtungen wie Spielen.Casino oder andere ähnliche Einrichtungen sind kein Finanzierungsmittel, selbst wenn man dabei eine Menge Spaß haben kann.

Viele evangelische Krankenhäuser werden heute als Wirtschaftsunternehmen geführt, in der Regel als GmbH. Das gibt eine rechtliche Sicherheit, und auch den Gesellschaftern, meistens kirchliche Muttergesellschaften, auch den entsprechenden Einfluss. Es geht dabei auch um viel Geld: Schon ein kleiner Klinikverbund mit vier bis fünf Krankenhäusern kann schnell einen Jahresetat von 170 Millionen Euro verbrauchen.

Dass dabei ein Auge auf die Verwendung der Mittel geworfen werden muss, dürfte klar sein. Und deshalb arbeiten nicht nur Spezialisten wie Ärzte und bestens ausgebildete Pflegekräfte in einem Krankenhaus, sondern auch kreative Marketingexperten und Buchhaltungsfachleute. Denn auch das Ansehen eines Krankenhauses ist wichtig, vor allem wenn man Spenden braucht, um zum Beispiel neue Geräte zu kaufen.