Dass sich Kliniken zusammenschließen, ist meistens aus wirtschaftlichen Gründen angebracht. Meistens sind solche Zusammenschlüsse innerhalb einer Stadt oder einer Region zu finden. Denn zur Verschlankung, die damit einhergeht, gehört oft auch der schnelle Austausch von Personal zwischen den Einrichtungen, der bei langen Fahrtzeiten keinen Effekt haben würde.
Einen solchen Klinikverbund hat es zum Beispiel 2002 in Hamburg gegeben, als sich die Häuser Elim, Alten Eichen, Bethanien und Jerusalem zusammenschlossen. Sie wollten eine bürgernahe Einrichtung schaffen. Dabei wurden sogar Betten abgebaut, weil man als Gemeinschaft ein besseres Belegungsmanagement hatte. Zehn Jahre später wurde im Klinikverbund sogar Europas modernster OP geschaffen, auch weil man den diakonischen Verbund noch um eine Asklepios-Klinik erweitern konnte.
Erfahrung zahlt sich aus
Solche Netzwerke sind heute vor allem in einem lokal begrenzten Umfeld notwendig geworden. Der Kostendruck ist hoch, gleichzeitig herrscht ein Pflegenotstand. Wer schon lange in einem Verbund oder Kliniknetzwerk eingebunden ist, hat jetzt die Chance, über die bereits gemachten Erfahrungen schneller Personal zu verschieben und Engpässe zu beheben oder zumindest zeitweilig eine Lösung zu finden.
Gerade im Personalbereich können Einrichtungen, die in der Diakonie eingebunden sind, dann auch auf die Hilfe der Sozialstationen zurückgreifen, die zum Beispiel bei der Pflege einspringen können. Die größten Synergien kamen aber bislang bei der gemeinsamen Nutzung von Ressourcen zustande. Dazu gehören Spezialgeräte wie ein Kernspintomograph, die für alle Kliniken zu teuer werden, aber in einer Klinik alleine auch nicht die finanziell notwendige Auslastung hätten. Gleiches gilt für die Belegung von Operationssälen.
Ganz ohne Entlassungen ging es nicht immer, aber durch den Mangel an Pflegekräften wurde das schnell wieder aufgefangen. Einsparungen konnte man vor allem im Verwaltungsbereich machen – und das nicht immer nur beim Personal. Durch Zusammenlegung kann vor allem auch eine Menge Zeit gespart werden, sowohl bei der Bearbeitung von Patientenakten als auch bei der Abrechnung mit den Krankenkassen. Beides kommt letztlich wieder den Patienten zugute.